7. Das Prinzip der Harmonie und des Ausgleichs


Harmonie

 

Alles strebt nach Harmonie, es ist ein Geben und Nehmen

Was du anderen gibst, kommt in derselben Heftigkeit zu dir zurück. Was du anderen antust auch. Was sich dem Fluss des Lebens in den Weg stellt, muss Platz machen und sterben. Alles muss in Fluss bleiben.  Jegliches Horten und Zurückhalten erzeugt Stau, der gegen die Prinzipien des Lebens verstößt. Wer nicht teilen kann und alles an sich rafft, der arbeitet kräftig an seinem persönlichen Unglück. Dieses Geben und Nehmen findet auch auf atomarer Ebene statt. Atome zum Beispiel, die Ihre Außenschale nicht vollbesetzt haben nehmen durch die Anziehungskraft ihres positiv geladenen Atomkerns, von anderen Atomen solange Elektronen auf, bis ihre Außenschale voll besetzt ist. Das gehorcht dem Prinzip der Harmonie.

Das Fibonacci Prinzip

So strebt alles in der Natur nach Ausgleich. Da gibt es einen italienischen Mathematiker, der auf seinen Reisen bahnbrechende Erkenntnisse hatte, er hieß Fibonacci. Er hat im 13. Jahrhundert gelebt. Nach ihm sind die gleichnamigen Fibonacci-Zahlen benannt. Sie zeigen auf, dass alles was in der Natur passiert nach klaren Regeln und Rhythmen geschieht. Das besondere Geheimnis der Natur liegt darin, dass Fibonacci-Zahlen den Wachstumsprozess regeln.

Fibonacci ZahlenWenn du dir ganz genau einen Kiefernzapfen oder eine Annas ansiehst, dann entdeckst du auf deren Oberfläche Schuppen, die sich spiralförmig links- und rechtsdrehend um den Zapfen oder die Frucht legen. Wenn du diese Spiralen zählen würdest, dann ergeben sich immer ganz bestimmte Zahlenverhältnisse, die einem ganz speziellen Gesetz gehorchen. Um dir das näher zu erklären, ein Beispiel, das von Fibonacci selbst stammt. Wie vermehren sich Kaninchen in einem Jahr? Es gelten folgende Regeln:

a) Am Anfang gibt es nur 1 Paar.

b) Jedes neugeborene Paar braucht einen Monat bis es geschlechtsreif wird, ab da gebiert es jeden Monat 1 Paar.

c) Die Kaninchen sind unsterblich

Demnach ergibt sich folgende Reihung:

f= 1 Kaninchenpaar gebiert

+

f=1 Kaninchenpaar. Ein Monat vergeht und beide Kaninchenpaare bringen je ein Kaninchenpaar auf die Welt.

f= 2 2 + 1

f= 3 2 + 3

f= 5 3 + 5

f= 8 5 + 8

f= 13 8+13

f= 21 13+21

f= 34 21+34

f= 55

f= 89

Jede Zahl ist die Summe aus seinen zwei Vorgängern. So setzt sich die Fibonacci-Reihe immer weiter fort. Auch die Blütenblätter der Blumen ergeben immer eine Fibonacci-Zahl. So auch die Kerne der Sonnen­blume, die spiralförmig angelegt sind, links- und rechtsdrehend. So ergeben sich bei der Sonnenblume oft die benachbarten Fibonacci-Zahlen aus der Fibonacci-Reihe 34 und 55 oder auch bei größeren Sonnenblumen 144 und 233.

Fibonacci SchneckeDiese Gesetzmäßigkeiten findet man auch in der Tierwelt, Musik und auch im Universum (z.B. Spiralnebel) Die Anzahl der Blätter bei Blüten ergeben immer eine Fibonacci-Zahl. Die Anordnung der Blütenblätter ist so gewählt, dass kein Blütenblatt das andere verdeckt. So bekommt jedes Blütenblatt Sonne ab. Dieses perfekte Zusammenspiel, das sogar mathematisch erklärt werden kann, ist kein Zufall. Dahinter steckt ein großer Plan von einem genialen Schöpfer. Unsere Welt ist kein Zufall und kein evolutionärer Ausleseprozess. Beweise gibt es inzwischen genug, dass Gott existiert.

Das hier sind nur einige wenige Beispiele, die für eine große Harmonie stehen, die in der Natur herrscht. Wir Menschen sollten dafür Leben und Verantwortung tragen, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten. Wir werden die Quittung für den Raubbau, den wir an unserer Mutter Erde vollziehen irgendwann bekommen. Kleine Naturkatastrophen, die sich auf dieser Erde häufen, sind eine bereits Warnung.

Das Prinzip der Geschlechtlichkeit

Yin YangYin und Yang zeigt an, dass es in allem was existiert eine männliche und eine weibliche Seite gibt. In Atomen verbinden sich weibliche und männliche Energien, um Materie zu erzeugen. Alles ist eben männlich und weiblich zugleich.  Die männliche Seite ist die Gebende, die weibliche Seite ist die Nehmende. Dennoch, Geben ist seliger denn nehmen, so zitiert Paulus Jesus im Neuen Testament. Sogar Johann Wolfgang von Goethe hat gesagt: „Sage nicht, dass du geben willst, sondern gib.“ Dass das Geben eine große Bedeutung hat, davon zeugt auch folgende Geschichte.

Der feine Unterschied

Ein Mann dessen Leben beendet war, erschien vor Petrus. Petrus sagte zu ihm: „Du kannst Dir aussuchen wo du bleiben möchtest, im Himmel oder in der Hölle. Der Mann kam ins grübeln und fragte: „Kannst du mir bitte den Unterschied zwischen Himmel und Hölle erklären?“ Petrus runzelte die Stirn, strich mit seiner rechten Hand an seinem weißen Bart entlang und lächelte den Mann mit seinen verschmitzten Augen an. Dann sagte er zu dem Mann, mit kräftiger Stimme: „Komm mit, ich zeige dir den Unterschied!“ Während Petrus noch sprach, stand er auf und gab dem Mann, mit seinem Arm, ein Zeichen, dass er ihm folgen soll. So wanderten sie eine Weile und stiegen in die halbdunkle Tiefe hinab. Der Mann fing schon an zu schwitzen und wollte schon ungeduldig werden. Der Geruch nach Pech und Schwefel wurde immer stärker. Dem Mann fingen schon die Augen an zu tränen, sie brannten. Auf einmal standen sie vor einem schweren, rostigen Eisentor, das verschlossen war. Auf der Tür hing ein altes verbeultes Schild, auf dem das Wort „Hölle“ stand.

Dem Mann wurde ganz komisch zumute und bevor Petrus das Tor einen Spalt öffnete, sagte er leise: „Du darfst gleich mal einen Blick hinein werfen, aber sei vorsichtig, dass dich niemand bemerkt.“ Dann öffnete Petrus das schwere Eisentor einen Spalt und ließ den Mann hineinschauen. Er sah dort einen riesengroßen Tisch und um diesen Tisch saßen Leute, sie waren gerade bei der Mittagstafel. Jeder war auf sein Essen konzentriert. Doch plötzlich fiel dem Mann etwas Bemerkenswertes auf. Die Menschen dort an der Tafel aßen alle mit Besteck, das ist ja noch ganz normal. Doch das seltsame war, dass die Stile und Griffe an Löffeln und Gabeln so lang waren, dass die Leute äußerste Schwierigkeiten hatten, mit diesem Besteck die Bissen in ihren Mund zu stecken. Der Mann sah, wie jeder mit sich verzweifelt kämpfte, um die Speisen zum Mund zu führen. Sie verrenkten sich fast dabei, doch es war fast unmöglich etwas von den Köstlichkeiten mit dem Mund zu erwischen. Nach ca. 15 Minuten, klopfte Petrus dem Mann auf die Schulter und sagte: „Komm, lass uns gehen und sehen, wie es im Himmel aussieht.“ Als der Mann sich zu Petrus drehte und ihm ins Gesicht sah, bemerkte Petrus den entsetzten Blick in den Augen des Mannes. Doch Petrus sagte nichts, drehte sich stumm um und Begann den Aufstieg in den Himmel.

Unterwegs fällt es dem Mann auf, dass der Schwefelgeruch immer schwächer wird. Die Sonne zeigte schon ganz leicht ihre angenehm warmen Strahlen. Sie zogen an weißen Wolken vorbei. Je höher die Beiden kamen, um so leichter viel der Weg. Der Mann nahm die frische Brise als sehr zuträglich wahr und atmete die frische Luft tief ein. Nach einer Weile, der stummen Wanderung, standen beide vor einem edlen, weißen Holztor. Auf einem prächtigen Holzschild stand das Wort „Himmel“. Petrus drehte sich zu dem Mann und sagte: „Auch hier lasse ich dich einen Blick hineinwerfen. Sei aber auch jetzt bitte ganz leise, damit dich niemand bemerkt.“ Petrus öffnete das Tor einen Spalt und ließ den Mann durch den Türspalt in den Himmel schauen.

Der Mann traute seinen Augen nicht. Auch dort saßen Menschen um einen riesigen rechteckigen Tisch herum. Sie waren lustig und gesprächig und der Mann hörte hier und da ein Kichern. Doch was muss der Mann dort wahrnehmen? Die Menschen im Himmel hatten genau dasselbe Essen und die selben Bestecke, wie die Personen, die er in der Hölle gesehen hat. Die Stile und Griffe an den Löffeln und Gabeln, waren überlang. Doch was spielte sich hier ab? Jeder kam zu seinem Essen und jeder kam in den Genuss der Köstlichkeiten, die es dort genauso gab, wie in der Hölle. Aber, wie kommt das, sind die Leute im Himmel handwerklich geschickter, als die Menschen in der Hölle. Nein, mitnichten, daran liegt das nicht.

Doch als der Mann noch einmal richtig hinschaut, sieht er, wie sich die Menschen gegenseitig füttern. Jeder schiebt mit seinem Besteck, seine Bissen, dem Nachbarn in den Mund. Und so kommt jeder zu seiner Kost.

Und nur hier liegt der eklatante Unterschied zwischen Himmel und Hölle, im Geben.

Über das Geben gibt es fast unendlich viele Weisheiten. Die Bereitschaft von Herzen gerne zu geben, ist ein wesentlicher Schlüssel für die Lösung der Probleme in der Welt. Doch, welche Rolle spielt das Nehmen?

Derjenige, der gibt, hat erst Freude daran, wenn ein anderer die Gabe annimmt. Die Nehmen-Seite ist auch sehr wichtig, sonst können wir das Geben nicht vollenden. So gesehen, bilden das Geben und Nehmen eine Einheit. Wer Yoga, Tai Chi oder Qigong macht, der weiß, dass die richtige Atmung bei allen Übungen eine zentrale Rolle spielt. Dabei spielt das vollständige Ausatmen (Geben) eine noch größere Rolle, als das Einatmen (Nehmen). Doch ohne dass man eingeatmet (Nehmen) hat, kann man nicht ausatmen (Geben).

Deshalb sollten wir uns täglich darin üben, im Geben und im Nehmen. Auch auf diesem Gebiet passieren im Alltag fatale Logikfehler. Das Geld ist eine Belohnung und Wirkung. Manche Menschen fordern, erst das Geld und wollen danach die Leistung erbringen. Menschen mit dieser Haltung, bin ich als Unternehmer so manches mal begegnet. Erst das Geld (Nehmen) und dann die Leistung (Geben), ist grundsätzlich eine Umkehrung der Reihenfolge. Und das Führt zu unliebsamen Ereignissen.

Was bedeutet im Alltag das Geben eigentlich?

Du kannst jeden Tag Geben und Nehmen üben. Wenn du in ein Gebäude hineingehst und hast die Tür in deiner Hand. Du siehst hinter dir, dass ein anderer Mensch, auch in das Gebäude hineingehen möchte. Wenn du jetzt die Türe solange geöffnet hältst, bis der Nachfolger die Türklinke in seine Hand nehmen kann, dann hast du in diesem Punkt das Prinzip des Gebens schon erfüllt.

Eltern, die Ihre Kinder bei ihrer Entwicklung in der Schule unterstützen, erfüllen das Prinzip des Gebens. Auch der Grundsatz der Pfadfinder „Jeden Tag eine gute Tat“ erfüllt damit dieses Prinzip, wenn die gute Tat realisiert wurde. Menschen denen du Wertschätzung entgegenbringst, gibst du Liebe. Der freundliche Gruß im Treppenhaus oder Fahrstuhl, gehört auch in diese Rubrik.

Es muss nicht das große Geschenk sein, auch die kleinen Gesten im Leben haben einen hohen Wert. Misste deine Schränke und Keller aus. Das was du nicht mehr benutzt, kannst du getrost anderen Menschen schenken. Das entlastet die Seele und befreit den Geist. Entrümpel dein Leben und bevor du etwas wegwirfst denke doch einmal darüber nach, welchem Menschen du damit eine Freude machen könntest. Ich tue das auch, ich miste von Zeit zu Zeit, aber regelmäßig, meine Schränke aus. Bei dieser Gelegenheit verschenke Kleidungsstücke, die sehr gut erhalten sind, an Menschen, die sich solche teuren Kleidungsstücke nicht leisten können.

Doch das Problem von vielen Menschen, ist das Loslassen können. Wer eine Blockade hat und Schwierigkeiten verspürt, wenn er anderen etwas geben soll, kann nicht grüßen, gibt ungern Hilfestellungen, geht vor anderen Menschen in ein Haus hinein und lässt die Tür vor der Nase des Anderen zuschnappen und so weiter. Anstatt mit erhobenem Zeigefinger, irgend jemanden jetzt zu belehren, sage ich stattdessen, jeder ist seines Glückes Schmied. Wer nicht gibt, kann auch nicht empfangen.

Was bedeutet im Alltag das Nehmen eigentlich?

Ist es dir peinlich, wenn dir jemand etwas schenkt? Sagst du vielleicht: „Ach, das war ja gar nicht nötig“? Oder glaubst du, dass es unmoralisch ist, Gutes von anderen anzunehmen. Nimmst du ungern Hilfestellungen von anderen an? Flippst du aus, wenn dir jemand sachlich Kritik gibt? Ein Mensch, der von anderen nichts annimmt, lebt in einem Ungleichgewicht.

Identifiziere dich mit deiner Rolle

Auch wenn in jeder Frau männliches Potenzial steckt und in jedem Mann weibliches Potenzial steckt, haben die meisten Menschen jedoch eine archetypische geschlechtliche Hauptausprägung, als Frau oder Mann. Wer sich in seiner ihm zugedachten Rolle unwohl fühlt oder sie nicht annehmen kann, der wird ein unerfülltes Leben führen.

Ich erinnere mich noch, als ich ungefähr 25 Jahre alt war. Ich stand eines Tages in meinem Zimmer und habe aus dem Fenster geschaut. Als ich so in die Ferne sah, kam mir der Gedanke, dass ich kein Jugendlicher mehr bin, sondern, dass ich inzwischen zu der Welt der Erwachsenen gehöre. In dem Moment habe ich Bilder aus meiner Zeit als Jugendlicher vor meinen Augen Revue passieren lassen. Mich überkam ein ganz leichtes Gefühl von Abschiedsschmerz. Fast Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich meinen neuen Lebensabschnitt als Erwachsener Mann akzeptieren möchte. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich nett, von meiner Zeit, als Jugendlicher verabschiedet.

So wurde mir bewusst, dass ich jetzt ein Mann bin. Mir schoss sofort die Frage ins Gedächtnis: „Was macht einen Mann eigentlich aus?“ Unter den vielen Ideen tauchten auch Bilder auf, die mir zu verstehen gaben, was einen Mann nicht ausmacht. Dazu gehörten zum Beispiel so Dinge wie, Humorlosigkeit, Starrheit, Intoleranz, Engstirnigkeit, Lieblosigkeit, nur noch ernst und beladen sein und so weiter. Mit dem Bild, das jetzt von einem Mann entstand, der ich sein wollte, kam auch meine Akzeptanz für diese Rolle. Im Endeffekt habe ich mich darüber gefreut, dass ich ein Mann sein darf. Ich merke es auch an den vielen Rückmeldungen, die ich bis heute immer wieder bekomme, dass mir diese Rolle gut steht.

Diese Identifikation mit der eigenen Rolle, ist ein Akt des Erwachsenwerdens. In dieser archetypischen Rolle mit all seinen Entsprechungen und Verpflichtungen tragen wir eine Lebensaufgabe in unserem Tornister, die wir zu erfüllen haben. Wer sich aber mit seiner Rolle grämt, kommt eigentlich gar nicht dazu, einmal nachzuschauen, was seine eigentliche Lebensaufgabe ist.

Weshalb weiblich und männlich aufeinander angewiesen sind

Lass uns einmal zusammenfassen. Es gibt noch viel mehr Eigenschaften was das männliche und weibliche betrifft.

Eigenschaften

Weiblich

Männlich

  • Aufnehmend

  • Empfangend

  • Ausführend

  • Reifend

  • Passiv

  • Idee

  • Richtungsweisend

  • Gebend

  • Willenskraft

  • Aktiv

Eine Idee wird dadurch wertvoll, indem sie umgesetzt wird. Daraus lässt sich zum Schluss eine Formel ableiten:

Idee x Umsetzung = Erfolg

 

Die Idee ist männlich, die Umsetzung weiblich und der Erfolg gehört beiden.

 

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