Lydia, die erste Christin und Apostel Europas

Lydia, die erste Christin und weiblicher Apostel Europas

Apostel Lydia

 

Apostel Paulus war einer der erfolgreichsten Missionare im frühen Christentum.

Er hat sich auf Grund seiner Vision des auferstandenen Jesus selbst zum Apostel ernannt. Paulus hat es geschafft, das Christentum über die Grenzen Palästinas hinaus zu verbreiten. Bei seinen Bemühungen haben ihn Frauen tatkräftig unterstützt. Seine zweite Reise führt ihn, so wie die Apostelgeschichte berichtet, nach Europa.

Apostel Paulus zog auch nach Philippi in Griechenland. An einem Sabbat kamen sie an eine jüdische Gebetsstätte. In deren Nähe hielt sich auch eine Gruppe Frauen auf. So berichtet die Apostelgeschichte. Eine von diesen Frauen öffnete ihr Herz 1 und ließ sich von Paulus taufen. Lydia war eine Purpurhändlerin aus Philippi. Und einiges deutet darauf hin, dass sie möglicherweise eine Sklavin war, die sich irgendwie freigekauft hat. Sie wollte sich also von Paulus taufen lassen. Deshalb hat  Lydia ihn genötigt, mit in ihr Haus zu kommen. Diese Geschichte ist deshalb bemerkenswert, weil Lydia ihr ganzes Haus hat taufen lassen.

Lydia erste Christin und weiblicher Apostel in Europa

Somit war der erste Mensch, der sich in Europa taufen ließ eine Frau. Hättest du das gedacht? Inzwischen leben 537 Millionen Christinnen und Christen auf dem europäischen Kontinent. Doch leider ist es heute so, dass diese mutige Christin aus dem Gedächtnis der Geschichtsschreibung verschwunden ist. Denn Seit den 70er Jahren des vorherigen Jahrhunderts, arbeiten feministische Theologinnen daran, das Erbe der Frauen im Christentum wieder an das Tageslicht zu bringen.

In der Antike waren Frauen berufstätig. Darüber hinaus waren sie in der Gemeinde aktiv. Die Frau in die reine Mutter- und Küchenrolle zu drängen, ist vor diesem Hintergrund ein Unding. Wenn man antike Schriften und auch Inschriften verfolgt, so findet man hier zahlreiche Hinweise auf die gesellschaftliche Funktion und Bedeutung der Frau in der Antike. Und wenn man man das Neue Testament mit neuen Augen ließt, dann findet man auch in der Bibel zahlreiche Hinweise, die auf diese Tatsache deuten.

Apostel Paulus Reise nach Korinth

Im Jahre 56 führte Paulus eine seiner Reisen nach Korinth. Paulus verschickte von hier aus einige seiner zahlreichen theologischen Briefe, so auch die berühmte Botschaft an seine neuen Gemeinden in Rom. Du darfst dir Paulus nicht als einsamen Schreiber in einer abgeschlossenen Stube vorstellen. Als Missionar war er viel Unterwegs. Er ist von Haus zu Haus gezogen und hat in den Häusern der Familien gewohnt, die er bekehrt hat. Es haben sich damals Hauskirchen gegründet. In den Wohnzimmern haben sich die Familienmitglieder und Freunde zum Gottesdienst versammelt. Es handelt sich bei diesen Hauskirchen um kleine Gruppen, 6, 8, 10, 12 max. 20 Personen. Die Hauskirchen standen untereinander in keiner organisato­rischen Verbindung.

Der Römerbrief von Paulus ist auch deshalb interessant, weil er eine Grußliste im 16. Kapitel hat, die aus 16 Versen besteht. Dort werden 28 Christinnen und Christen in der Gemeinde in Rom gegrüßt. Man muss wissen, Paulus grüßt hier ein Drittel Frauen, was wiederum einen Schluss auf die Bedeutung der Frauen im frühen Christentum zulässt.

Die heutige Forderung nach 1/3 Frauen in wichtigen Ämtern, wurde damals schon umgesetzt. Paulus lässt auch die Schwester Phöbe grüßen, die in diesem Kapitel noch eine Rolle spielen wird. Sie war Schreiberin und theologische Beraterin und Paulus bezeichnet sie in seinem Brief als Diakonin.

1Quelle: YouTube: Jesus und die verschwundenen Frauen Dokumentation

zurück